Schreiben ist schwer

Eine Geschichte zu schreiben ist ganz schön schwer, denkt der sechsjährige Junge. Gerade erst hat er gelernt die Buchstaben des Alphabets zu schreiben, schön und so dass sie auch andere lesen können. Das Alphabet hat nicht so viele Buchstaben, diese zu schreiben ist also machbar.

Er sieht die große Herausforderung diese, ihm zur Verfügung stehenden, Buchstaben sinnvoll zu kombinieren, zu sinnvollen Wörtern. Und die daraus entstandenen Wörter müssen auch wieder sinnig zusammen gesetzt, kombiniert werden, dass sie wiederum einen Sinn ergeben.

Was bleibt? Er seufzt. Es bleibt die Herausforderung eine Menge Sinn zu schreiben.

Versteht er schon was Geschichten sind? Hat der Junge das gelernt? Sein Opa konnte herrliche Geschichten erzählen, aber das waren Geschichten, die sein Opa selbst erlebt hatte.

Der Junge denkt darüber nach, was er alles erlebt hat. Eigentlich wohl noch nicht so viel. Er spielte zwar viele Geschichten, aber die erlebte er nicht. Oder erlebte er sie nicht doch, weil er und oft zusammen mit seinen Freunden, sie sich Sachen überlegten. Waren das ihre Fantasien? Oder waren es Geschichten, die die Erwachsenen ihnen durch Vorlesen oder Theaterbesuche näher gebracht haben?

Hatte er überhaupt eine eigene Fantasie? Er musste schlucken und zweifelte für einen Moment an sich selbst. Schuf er etwas selbst? Hatte er Figuren und Geschichten erfunden, hatte er etwas geschaffen was vorher noch nicht da war?

Wer hat angefangen etwas zu erfinden, zu erzählen? Er war ganz davon abgelenkt, eine Geschichte zu schreiben. Sicherlich würde die Lehrerin ihn mahnend anschauen, wenn sie durch die Reihen ging und sein Blatt sah, das noch ganz weiß war.

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