KW 13 // Die Woche in Bonn

„An mein Schwimmbad“

An mein Schwimmbad

Kann ich auf dich verzichten, auch wenn mir etwas Neues angeboten wird?

Ich habe mich an dich gewöhnt, an die kurzen Wege. Ich mag dein Wasser, die alten Fliesen und das karge grün an den Türen der Umkleide. Warum sollte ich dich aufgeben?

Das Neue ist frischer, moderner. Das Neue lockt mit Verheißungen, die ich nicht sehen kann. Der Duft des Bekannten oder die Neugier auf das Unbekannte?

Eine Frage wie immer in der Geschichte: Muss das bisher Genutzte, einem Fortschritt weichen? Kann nicht Beides nebeneinander bestehen. Der Wohnraum ist knapp, da muss nicht noch der Platz am Wasser knapp werden.

Wenn in der heutigen Zeit alle von Achtsamkeit, Stille und dem Weg zum Inneren Ich sprechen, warum entziehen sie uns die Stätte, die diese therapeutische Wirkung hat? Warum gibt es nicht noch viel mehr Schwimmbäder, in denen wir uns sprichwörtlich von einer Last freischwimmen und in die Stille eintauchen können?

Das frage ich mich. Und vielleicht hat Paul Ähnliches gedacht.

Herzlichst Eure Frau Schmitz